Genau vor 12,5 Stunden bestieg ich den Nachtbus nach Saigon, in der Hoffnung eine ebenso angenehme Reise zu verbringen, wie sich die Fahrt zwischen Hanoi und Hue ergeben hatte. Leider war der Bus dieses Mal von einem deutlich älteren Jahrgang, einige der ausgelegten Decken leicht klamm und hin und wieder lief eine Kakerlake freundlich grüßend an mir vorbei (wie gut, dass ich seit meinen Zeiten in Chengdu keine Probleme mehr mit diesen Tieren habe. Damals wurde ich wach in meinem Bett im Dormitory, wenn sie flink übers Gesicht liefen. Möchte gar nicht wissen, wieviele ich in den drei Monaten in der Sichuan Uni verschluckt habe…).
Eine Stunde nach Hoi An begann es zu regnen. Eine Dame aus Montreal war so nett, mir meinen zweiten Rucksack mit Büchern, Festplatten und allem weiteren abzunehmen und in ihren Fussraum zu packen, den sie aufgrund mangelnder Körpergrösse nicht brauchte.
Gegen zwei Uhr nachts wachte ich auf, Michael Palins Hörbuch „In 80 Tagen um die Welt“ von 1988 noch im Ohr, und schaute in die Nacht. Der Bus fuhr in diesem Augenblick an einer kleinen Bucht vorbei, rabenschwarz, nur erhellt durch die hell weiß strahlenden Lampen der Dutzenden von Booten, die dort vor Anker lagen. Eine Minute später war das Bild schon wieder in der Dunkelheit verschwunden.
Nun ist es 6.30 Uhr, ich sitze in einem kleinen Restaurant bei einer Tasse schwarzen Kaffee und warte auf meinen Anschlußbus nach Saigon, der um 7.45 Uhr fahren wird. Keine Ahnung, Â in welcher Stadt ich gerade bin. Denke mal, es wird Na Thrang sein. Zumindest hat der Regen aufgehört.
Ähm, Du hast ein iPhone, das hat ne Navisoftware. Damit solltest Du herausfinden können wo Du bist 😉